Mama sein ist ein Vollzeit-Job. Natürlich kann man daneben noch andere Vollzeit-Jobs machen. Oder könnte man. Aber ich will es gerade nicht.
Seit ich beschlossen habe, eine "Pause" einzulegen, fühle ich manchmal, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Vor wem? Der Gesellschaft? Meinen treuen Zuhörern? Ich fühle, dass ich lieber nicht sagen sollte, dass ich gerade nicht in Südamerika rumtoure, weil ich sonst schnell "weg vom Fenster" bin. So ein Quatsch!
Ich liebe das Mama-sein, ich liebe es, meinen Sohn zu stillen, ihn in diese wunderbare Welt einzuführen. Ich liebe es, mit ihm auf seiner Spieldecke zu liegen, mit ihm im Park zu spazieren. Ich liebe es, Klavier zu üben, wenn er zuhört, für ihn zu singen, mit ihm zu brabbeln, gurgeln, lachen...
Diese Zeit kommt nie wieder und ich habe beschlossen, sie zu geniessen. Mit einer Vollzeit-Pause, die ja eigentlich so gar keine Pause ist, denn ganz ehrlich: wann in meinem Leben habe ich weniger geschlafen als jetzt? Anstatt über einen kniffligen Fingersatz denke ich also gerade darüber nach, was es noch für Zahnungshilfen gibt.
Trotz dieser "Pause" bleibe ich natürlich musikalisch fit - ich schreibe an der Diss und ich übe - auch als Vollzeit-Mama finde ich immer wieder ein paar Stunden. Und wenn sich eine Einspring-Möglichkeit ergeben sollte, bin ich bereit, na klar! Alles nur eine Frage der Organisation.
Aber ansonsten mag ich diese Zeit mit Pauli verbringen, ohne schlechtes Gewissen und ohne 1000 To-dos im Hinterkopf.
Deshalb wird die CD-Aufnahme und die Konzertreise verschoben. Auf die Zeit nach der "Pause".
Ach und wisst ihr, wohin die Reise dann im Mai 2019 geht? Nach Chile natürlich, mit Beethovens viertem Klavierkonzert...